Regionalgesellschaft mit neuem Auftritt soll Odenwaldkreis voranbringen

Von Gerhard Grünewald

ODENWALDKREIS – Eine Region mit intakter Infrastruktur und vielfältigem Potenzial hier, Ballungsräume mit zunehmend unwirtlichen Wohn- und Lebensverhältnissen da – Landrat Frank Matiaske erachtet die Chancen des Odenwaldkreises auf Prosperität als Wohn- und Wirtschaftsstandort als so gut wie nie. Mit seinen Mitstreitern in Politik, Gewerbe und Verwaltung will er deshalb alles tun, um diese Möglichkeit zu nutzen. Einen wesentlichen Ansatz dafür hat der Kreis dabei in der Idee entdeckt, seine gute alte Regionalgesellschaft mit ihrem zuletzt etwas angestaubten Image neu zu erfinden.

Wie sich die Oreg künftig auch über ihr anerkannt tüchtiges Nahverkehrs-Management hinaus als dynamisches Unternehmen, servicestarker Partner von Industrie, Handwerk und Dienstleistung sowie Motor des Regionalmarketings positionieren will, hat am Freitag in Erbach gemeinsam mit Matiaske ihr neuer Geschäftsführer Marius Schwabe aufgezeigt. Symbolisch geschah dies mit einem Knopfdruck zur Freischaltung der neu aufgesetzten Internet-Präsenzen, inhaltlich mit der Vorstellung des dahinter steckenden Außenauftritts.

DIE REGIONALGESELLSCHAFT

An den Standorten Erbach (Unternehmensförderung und alle wirtschaftlichen Abteilungen) und Michelstadt (öffentlicher Nahverkehr) beschäftigt die Odenwald-Regionalgeselllschaft mbH 43 Mitarbeiter, allein 25 davon für Odenwaldmobil. Die Bilanzsumme erreicht 30 Millionen Euro, was sich vor allem aus der Beteiligung an Großanlagen wie dem Breitband Odenwald oder dem Odenwald-Windrad erklärt. Mit der neuen Selbstdefinition und Außendarstellung der Oreg verbunden ist eine direkte Präsenz im Internet per Homepage (www.oreg.de), Facebook und Twitter.

Das veränderte Schaffensmodell der Oreg auf allen Ebenen kenntlich machen soll demnach eine einprägsame Wort- und Bildmarke, die das Michelstädter Fachbüro „Evermore“ von Mark Strauß geschaffen hat. In Zusammenarbeit mit den Gremien der Regionalgesellschaft hat er ein Erkennungszeichen kreiert, das auf Grüntöne und den Schriftzug OREG setzt. Wenn hier das ovale Initial zur vollen Rundung stilisiert wird, soll das ebenso den engen Bezug zum Kreis unterstreichen wie eine kleine Einblendung des bereits für die Region verwandten Logos des Schalters mit der wachsenden Pflanze.

„Für diese Übernahme sind die Wort- und Bildrechte geklärt“, beschied Landrat Matiaske auf Nachfrage mit Blick auf frühere Irrungen und Wirrungen rund um dieses Symbol. Ungeachtet des Verfahrens gegen den früheren Landrat Dietrich Kübler mit der Übertragung des ursprünglichen Auftritts der Tourismus GmbH auf den Kreis als Ausgangspunkt bewertet Matiaske diese Optik, der sich das Landratsamt inzwischen in all seinen Materien bedient, als unbelastet und positiv belegt.

Zusammen mit den ureigenen Elementen des Oreg-Brandings eigne es sich deshalb bestens zur Verbreitung jener Aufbruchstimmung im Odenwaldkreis, deren Überführung in konkrete Erfolge nun zu den vornehmsten Zielen der Regionalgesellschaft gehöre. Wo überall das Tochterunternehmen des Kreises dabei ansetzen kann und will, verdeutlicht die Überführung ihres Erscheinungsbilds in alle Abteilungen von der Wirtschaftsförderung über die Breitband-Sicherstellung bis zur Nahverkehrs-Dienstleistung. „Die Pionierarbeit dieser Sparte mit der Einführung des Beförderungskonzepts Odenwaldmobil setzte deren frühzeitige Ausstattung mit einer neuen Symbolik voraus, sodass wir mit der Umstellung des gesamten Unternehmens nun auf einen zum Teil schon eingeführten und gut angenommenen Auftritt zurückgreifen können“, fasste Schwabe zusammen. Die Fassung der Wort- und Bildmarke nicht nur in virtuelle, sondern auch in physische Werbemittel wie Sticker und Aufstellfahnen verweist zudem auf konkrete Inhalte der Neuaufstellung: Stärker als bisher will die Oreg etwa auf Messen präsent sein und hier ganz dem Ansatz von Landrat Matiaske vor allem die umgebenden Ballungsräume ansteuern. „Am besten können wir hier wirken, wenn wir uns gemeinsam mit potenten Unternehmen der Region präsentieren, wofür wir erste Beispiele gegeben haben“, sagte Schwabe.

Starke Impulse für dieses Zusammenwirken verspricht sich der Kreis von der Ergänzung der Oreg-Gremien um einen Wirtschaftsrat, in dem im Kreis tätige Firmen ihre Ideen und Anforderungen einbringen. Für diese Kooperation steht neben dem Geschäftsführer vor allem der neue Aufsichtsratsvorsitzende Andreas Funken. Wie der sozialdemokratische Landrat als sein Vorgänger betonte, hat er die entsprechende Delegierung des CDU-Beigeordneten nicht nur mit Blick auf die Koalitionsvereinbarungen beschlossen. Vielmehr erkläre sie sich aus dem Bedarf nach schnellem Mitwirken, das von einem eigens dafür berufenen Beauftragten leichter zu erbringen sei als vom Landrat mit seiner Vielzahl von Aufgaben.

Quelle:   Echo-Online 01.12.2017